Konflikte

Liegt ein Konflikt vor ?

Konflikte sind im gesamten sozialen Leben nicht vermeidbar.

Divergierende Ideen und abweichende Bewertungen strategischer Alternativen in Unternehmen können geschätzt oder erwünscht sein. Sie erweitern das Spektrum der in Betracht kommenden Optionen. Aber – werden die divergierenden Ideen von einer der beteiligten Parteien als illegitim, als unrecht bewertet oder empfunden, werden sie konfliktträchtig. Ebenso ist es mit dem Bewerten oder Empfinden des illegitimen Tuns oder Unterlassens einer anderen Partei (Mitarbeiter, Partner, Vorgesetzen, Kunden, Lieferanten, Kooperatoren).

Unrecht zu empfinden, ist dramatischer, als in einer Verhandlung suboptimal abzuschneiden oder bei einer sportlicher Herausforderung zu verlieren.

(Soziale) Konflikte resultieren aus normativen Erwartungen und einigen weiteren Überzeugungen. Aber am häufgsten wenn sich die eine der Seiten um Recht und Legitimität nicht schert. Soziale Konflikte werden beschrieben als unvereinbare Interessen, Bedürfnisse, Handlungen oder Ziele. Sie werden verstanden als Beleidigung und Ähnliches und emotional werden sie zum Ausdruck gebracht als Empörung, Bitterkeit, innerer Kündigung oder Boykott. Aber wenn mindestens eine Seite den Anspruch erhebt, nur ihre Überzeugung sei wahr, nur die eigene Handlung sei richtig, nur die eigenen Ziele seien berechtigt, nur die eigenen Bewertungen legitim und ein unrechtmäßiger Nachteil wird empfunden – ist es zu einem manifesten Konflikt.

In dem Fall kann schon eine abweichende Meinung zu einer Sachfrage als Angriff, Anmaßung oder Illoyalität oder Egoismus auf die eigene Autorität angesehen werden.

In allen manifesten Konflikten sind alle Parteien überzeugt, selbst im Recht zu sein! 

Interessen-Konflikte können durch einfache Kompromisse gelöst werden. Konflikte über Normen benötigen dagegen den normativen Diskurs über Normen und die Anerkennung, dass ein Dilemma vorliegt.

Für die Beilegung eines Konfliktes ist es substanziell obligat die Offenlegung des Konflikts, seiner Motive sowie dessen Tiefenstruktur. Sie sind bei Weitem nicht aus dem Konfliktthema oder Konfliktinhalt zu erkennen. Die Ausarbeitung dieser Punkte durch die Parteien führt zum Konsens und zu einer nachhaltigen Befriedung des Konflikts. Bei der sachlichen Durchsetzung einer Anordnung muss nicht unbedingt der als vorgeschobener Grund kommunizierte sein, sondern vielmehr die Angst, Sorge aus Erfahrung und andere.

Konflikte sind im gesamten sozialen Leben nicht vermeidbar. Konflikte haben je nach ihrem Modell vielfältige Ausdrucksformen wie zum Beispiel Vorwürfe, Forderung einer Verhaltensänderung, einer Wiedergutmachung, aggressive Versuche der Durchsetzung der eigenen Positionen, Vergeltungen und Androhungen unterschiedlicher Art – physischer, materieller, psychischer, sozialer –, Klagen vor Gericht und anderen Instanzen und Autoritätspersonen, Abbruch der Beziehung, usw.

Unterscheiden Sie zwischen latenten und manifesten Konflikten:

Manifester Konflikt: wahrgenommene und benannte Verletzungen des Rechts und des Anspruchs.

Latenter Konflikt: nicht kommuniziertes, angezeigtes, offengelegtes subjektiv erfahrenes Unrecht.

Vielfältigkeit der Gründe für latente Konflikte:

haekchenAngst/Hemmung vor Kritik Dritter

haekchenAngst vor einem Konflikt überhaupt

haekchenAngst vor mangelndem Beistand

haekchenAngst vor Vergeltung durch den Verursacher

Scham, sich als schwach oder als Opfer zu offenbaren haekchenGefühl der Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit (Mobbing)

haekchenAngst um den Job

haekchenAngst vor einer Eskalation

Vergeltung bei nicht manifesten Konflikt haekchenSelbstjustiz, …

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